Nach einigen schönen Tagen Anfang Mai beschlossen wir, über Himmelfahrt wieder eine Tour über die Brandenburger Gewässer zu unternehmen. Wir buchten die Molly bei YCSC. Nachdem die Buchung fest war, korrigierte der Wetterbericht seine Vorhersage nach unten. Es wurde von Tag zu Tag kälter. Aber man kann ja auch bei 12° mit einem Boot fahren.
Also fuhren wir am Mittwoch nachmittags nach Berlin zum Wannsee und übernahmen die Molly.
Beim ersten Blick denkt man, dass ein Boot mit platter Vorderseite gar nicht schnell fahren kann, aber das ist bei einem Verdränger sowieso nicht möglich. Die Molly fuhr genau so wie alle anderen Stahlyachten, die wir bisher gechartert hatten.
Innen hatten wir im Bug dafür umso mehr Platz.
Wir fuhren aus dem Hafen und nur kurz um die "nächste Ecke", d.h. vom Wannsee bis hinter die Pfaueninsel. Dort fiel der Anker und es war Zeit für das Abendbrot (für uns und für die Vögel).
Am nächsten Tag (Himmelfahrt) ging es durch Jungfernsee und Sacrow-Paretzer Kanal in Richtung Brandenburg. Das Wetter war "durchwachsen". Meist wehte uns der Wind um die Nase, aber die Sonne gucke ab und zu mal durch die Wolken. Ein Mittags-Nickerchen war nur mit thermischer Isolation möglich.
Bei dem Wetter war es ein Glück, dass die Molly auch vom Innensteuerstand gefahren werden konnte. Dort war nur manchmal die Sicht leicht eingeschränkt.
Wir fuhren durch die Vorstadt-Schleuse in Brandenburg und ankerten diesmal auf dem Beetzsee.
Der Beetzsee ist bei Westwind sehr ruhig (da er sich in Nord-Süd-Richtung erstreckt). Eine entsprechende Ausstattung mit Wassertieren an Bord sorgte außerdem für einen ruhigen Schlaf.
Nach einem stärkenden Frühstück wollten wir die Seen um Brandenburg erkunden.
Also ging es durch die Stadt auf der niederen Havel zum Breitling-See.
Die Molly war mit Dieselheizung deutlich molliger als andere Wasserfahrzeuge.
Trotzdem mussten wir jeden Morgen erstmal die "Tropfsteinhöhle" trockenwischen. Bei Außentemperaturen deutlich unter 10° beschlagen alle Fenster in der Nacht.
Bei passender Kleidung konnten wir auch vom Außensteuerstand fahren, ohne zu erfrieren.
Auch am Freitag erinnerte das mittägliche Sonnenbaden eher an einen schönen Wintertag.
Wir haben die Tour trotzdem genossen. Die Havel-Landschaft ist unvergleichlich und die Natur ist auch bei schlechtem Wetter schön.
Die Steuerung einer Stahlyacht ist übrigens ganz einfach. Man muss nur der Nase nach fahren.
Und wer gut aufgepasst hat, der findet sicher den Rückweg, auch wenn er noch keine Karte lesen kann.
Um uns nicht wieder die gleiche Strecke ansehen zu müssen, fuhren wir über die Potsdamer Havel zurück. Leider gibt es davon keine Fotos, denn die Digicam wäre zu nass geworden.
Wir hoffen, dass unsere nächste Bootstour weniger verregnet sein wird.