Mit dem Wohnmobil nach Tschechien, Österreich, Slowenien und Italien 

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Italien

Nachdem wir in Slowenien noch einmal vollgetankt haben (in Italien kostet der Diesel mehr als bei uns das Benzin), fahren wir über die Grenze nach Triest. Die Stadtdurchfahrt ist abenteuerlich, besonders ein Tunnel mit 3,5 m Höhe. Am heutigen Sonntag findet eine Regatta statt, die Uferstraße ist bis zum Schloss Miramare (das wir eigentlich besichtigen wollten) völlig zugeparkt. Wir haben keine Chance, uns irgendwo hinzustellen. Also fahren wir gleich weiter zur alten Bischofsstadt Grado. Der Reiseführer empfiehlt einen kostenlosen Wohnmobil-Stellplatz auf der Riva Grandi Navigatori. Unser Navi findet zwar die Straße, aber überall stehen Parkverbotsschilder für Wohnmobile.
Diese müssen für 12 € je Tag (das sind 24 € für eine Nacht!) auf einem riesigen Parkplatz außerhalb der Stadt direkt neben einem Mückensumpf stehen. Immerhin sind Strom, Wasser und Entsorgung im Preis enthalten. Wir flüchten vor den Mücken mit Rollern ins Zentrum.

In jedem der Stöcke am Strand steckt im Sommer ein Sonnenschirm. Das muss grässlich voll sein... Hier werden wir wohl nie in der Saison Urlaub machen. Am heutigen Sonntag sind nur Italiener in bester Garderobe auf der Strandpromenade unterwegs. Das Thermalbad ist leider geschlossen.

Uns scheint, dass die im Reiseführer erwähnten Sehenswürdigkeiten nicht so bedeutend sind. Aber wenn man im Sommer hier Langeweile hat oder vor dem gegenseitigen Tottrampeln am Strand fliehen will, dann sind sie toll.

Wir rollern zurück auf unseren Mückenplatz und sind froh, dass alle Fenster dichte Fliegengitter haben.

Am Montag fahren wir weiter zum nächsten Highlight der nördlichen Adria nach Caorle. Der Wasser-Fun-Park hat geschlossen. Aber daneben gibt es einen riesigen kostenfreien asphaltierten Wohnmobil-Stellplatz in der prallen Sonne. Wasser und Entsorgung sind nicht vorhanden, aber die brauchen wir nach Grado noch nicht wieder. Im Sommer würden wir hier nicht stehen wollen. Jetzt können wir herrliche Runden mit den Inline-Skates drehen. Die Stadt gefällt uns ein wenig besser als Grado.

Die Bettenburgen am Strand sind im Winterschlaf, es ist richtig angenehm.

Der Weg bis zum Wohnmobilparkplatz ist uns zu weit, um baden zu gehen. Wir kennen von unserer Wohnmobiltour 2006 einen schöneren Platz für die nächste Nacht, und dorthin fahren wir jetzt: Punta Sabbioni

Am Ende der Straße stehen wie immer ungefähr 10 Wohnmobile, die meisten aus Deutschland. Verschiedene Warnschilder weisen darauf hin, dass das illegale Campen verboten ist. Hierzu zählt das Ausklappen von Treppen, das Ausrollen von Markisen, das Aufstellen von Stühlen, das Herausstellen von Schuhen, das Ausfahren von Stützen und das Ablassen von Abwasser. Auf alle diese für den Parkplatz und die öffentliche Ordnung sehr gefährlichen Dinge verzichten wir und sparen somit die Campingplatz-Gebühren. Das Übernachten in einfach nur parkenden Wohnmobilen ist nämlich in Italien zulässig.

Das Projekt MOSE macht Fortschritte. Wir können auf einer Betonmauer Roller fahren und wandern.

Wir suchen am menschenleeren Strand nach Schlickwürmern ...

... und genießen den Sonnenuntergang hinter dem Lido.

Am Dienstag packen wir unser Porta-Bote aus. Bei den netten Gondelfahrern "Canottieri Treporti" können wir wieder den Slip nutzen.
Großer Vorteil: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gibt es einen Abstellplatz für das Wohnmobil. Wäre der Stellplatz am Leuchtturm nicht viel schöner, würden wir hier gleich über Nacht bleiben.

Wir starten in Richtung Burano. Die auf den Kanälen vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten überschreiten wir nicht, das machen nur die Wassertaxis, die uns kräftig durchschütteln.

Burano hat dieses Jahr einen eingerüsteten Kirchturm. Es wird aber wohl nicht gelingen, diesen geradezurücken. :-)
Wir freuen uns über das sonnige Wetter, da leuchten die Farben ganz besonders.

Unser Boot wird außen an der Insel geparkt, leider dürfen wir die "innerstädtischen" Wasserstraßen nicht befahren, die sind verkehrsberuhigte Zone.

Das berühmte Murano-Glas wird auch in Burano hergestellt. Hier ist es preiswerter, außerdem ist die Insel viel schöner. Deshalb verzichten wir auf die Weiterfahrt nach Murano.

Burano ist autofrei. Wie in einer gewöhnlichen Stadt gibt es auch hier einen Rettungsdienst, der kommt per Boot.

Die Einkäufe sind erledigt, wir fahren weiter und besichtigen San Caterina und Mazorbo. Diese sind viel "ländlicher".

Hinter Torcello sind wir dann ganz allein auf den Kanälen ...

... die auch mal in einer Sackgasse enden können.

Auch auf dem Wasser gibt es Baustellen mit Geschwindigkeitsbeschränkung.

Der öffentliche Personennahverkehr hat immer Vorfahrt und verursacht eine arge Schaukelei.
Wir achten darauf, an der richtigen Seite der Dalben (die Seite mit der Nummer) vorbei zu fahren, denn auf der falschen Seite wird es sehr schnell flach.

Der Rückweg führt wieder an Burano vorbei, wir entdecken eine Gasse, die für den Durchgangsverkehr nicht gesperrt ist und freuen uns noch einmal über die bunten Häuser.

Weil der Tank noch nicht leer ist, beschließen wir, das Wasser in den Kanälen durch die Halbinsel Treporti umzurühren.

Hier treffen wir auch die Vereinsmitglieder des Gondelvereins auf dem Wasser. Sie sind genau so schnell wie wir mit unseren 5 PS, müssen sich aber mehr anstrengen und können ihr Boot nicht zusammenfalten.

Als Baufirma fährt man in Venedig keinen Kleintransporter, sondern einen Kahn.

Bis nach Jesolo fahren wir nicht mehr, deshalb versuchen wir auch nicht zu verstehen, was dieses Schild uns sagen will.

Wir steuern unseren "Heimathafen" an und falten dort das Boot zusammen.

Die Nacht zum Mittwoch stehen wir wieder am Leuchtturm Punta Sabbioni. Leider müssen wir nun an die Rückreise denken.

Um nicht völlig verkeimt zu Hause anzukommen, muss die nächste Etappe zu einem Schwimmbad führen. Aber solche Ziele kennt das Navi nicht. Wir halten auf der Fahrt Ausschau nach "Piscine" - Schildern und finden rechtzeitig am Nachmittag ein kommunales Schwimmbad in Gemona del Friuli. Der Eintrittspreis ist unschlagbar günstig, aber die Spaßbad-Rutschen für die Kinder fehlen leider auch hier. Vor dem Schwimmbad gibt es einen großen Parkplatz, auf dem wir auch übernachten können.

Die nun dringend nötige Entsorgungsmöglichkeit mit Wasserhahn finden wir am Donnerstag kurz vor der Grenze nach Österreich in Tarvisio am Sessellift, sie ist wie fast überall in Italien kostenlos. Das Wetter wird spürbar schlechter, Dauerregen und Kälte. Wir merken, dass der Urlaub zu Ende geht.

Österreich

Für den Freitag nehmen wir uns noch etwas besonderes vor, den Erzberg in Eisenerz. Auf dem Besucherparkplatz können wir übernachten. Wir fahren mit einem zum Personentransporter umgebauten Monster-Kipper (Hauly) ...

... auf den Erzberg. Es ist so kalt geworden, dass der Schnee liegen bleibt. Wir bangen, ob wir es mit unseren Sommerreifen noch nach Hause schaffen.

Mit der Grubenbahn geht es anschließend in den Schacht.

Nach so viel Technik sind nun Natur und Kultur dran. Von der schönen Natur im Naturpark Gesäuse sehen wir nicht viel, das Wetter ist zu schlecht. Also besuchen wir Stift Admont. Leider können wir dort auf dem Parkplatz nicht übernachten. Die anschließende Fahrt auf der Pyhrn-Autobahn durch den Schnee ist abenteuerlich.

Die Nacht zum Samstag verbringen wir auf dem Besucherparkplatz windgeschützt zwischen Hecken in St. Florian bei Linz. Bei der Besichtigung des Stiftes können wir direkte Vergleiche zu Admont ziehen, in beiden Bibliotheken gibt es Deckengemälde des gleichen Künstlers.

In der Gruft der Stiftskirche liegt Anton Bruckner unter seiner geliebten Orgel begraben.

Die Nacht zum Sonntag verbringen wir auf dem ruhigen Parkplatz einer Schule in Chotoviny bei Tabor in Tschechien. Wir hatten aber nicht damit gerechnet, dass dort am Sonntagmorgen eine Sportveranstaltung stattfindet. Die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto vorbeibringen, wecken uns. Also können wir pünktlich unsere Heimreise antreten.

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