Kreuzfahrt mit Costa Allegra: Venedig

Venedig, 17.10.11

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Die Anreise mit dem Auto bis nach Italien ist stressig. Deshalb versuchen wir diesmal eine bequemere Variante: Wir buchen rechtzeitig einen Nachtzug - ähm CityNightLine. Wer zeitig bucht, spart Geld - die Reise ist auch für 4 Personen günstiger als die Kosten für Benzin, Maut und eine Zwischenübernachtung.

Spätestens in Pegnitz denken wir nicht mehr, dass die Idee so gut war. Wegen eines "Personenunfalls" ist die Strecke gesperrt, die inzwischen dort gestrandeten 1000 Fahrgäste passen nicht in die zwei bereitgestellten Busse. Wir schnappen uns das letzte Taxi und fahren damit nach Nürnberg. Dort wird uns freundlich gesagt, dass die Bahn keine Schuld hat und wir uns das Geld bittschön vom Selbstmörder holen sollen.

Weil der gebuchte Schlafwagen in München nicht mehr erreichbar ist, buchen wir einen neuen ab Salzburg und zahlen nochmal den vollen Preis dafür. Später erfahren wir, dass die Bahn unsere freien Plätze weiterverkauft hat. Nach vielen Telefonaten und dem Ausfüllen eines Rückerstattungsantrages haben wir aber inzwischen unser Geld wiederbekommen.

mit dem Nachtzug nach Venedig

Während wir über den Damm durch die Lagune fahren, sehen wir schon die Kreuzfahrtschiffe. Zur Allegra gerhört der kleine gelbe Schornstein in der Mitte, die große Ölbüchse links wurde an die Costa Fortuna geschraubt.

Kreuzfartschiffe in Venedig, vom Zug aus gesehen

Etwas unausgeschlafen stolpern wir aus dem Bahnhof, nachdem wir unsere Koffer dort abgegeben und unlesbare Quittungsbelege erhalten haben. Wir hoffen auf ein Wiedersehen.

Bahnhofsvorplatz Venedig

Auf dem Wasser ist schon was los.

Rush Hour in der Lagune

Wir suchen uns erst mal 'ne ruhige Ecke zum Frühstücken.

Frühstück in Venedig

Anschließend geht's zu Fuß durch die Stadt. Wir sehen typische enge Gassen,

enge Gasse in Venedig

den Canale Grande,

Canale Grande in Venedig

eine Uhr mit einem 24-h-Zifferblatt,

24-h-Uhr in Venedig

finden die Tauben drollig, die uns die Krümel von unseren Brötchen klauen wollen...

Tauben auf dem Markusplatz

... und besichtigen mal wieder Marcos Platz: Piazza San Marco.

Markusplatz

Nachdem unsere Füße platt, die Beine kürzer und die Laune schlechter geworden sind, gehen wir an Bord. Auch dieser Weg ist seeeehr weit. Unsere Koffer sind nirgendwo zu entdecken.

Einschiffung in Venedig

Für die Erholung unserer müden Füße steht alles bereit.

Sonnendeck Costa Allegra

Vor der Abfahrt ist die obligatorische Seenotrettungsübung dran. Von unseren AIDA-Reisen sind wir gewöhnt, dass zunächst ein Voralarm für die Besatzung gegeben wird (Assessment Team), damit die auch mal üben kann. Bei Costa gibt's sowas nicht. Wir treffen uns auch nicht vor den Rettungsbooten, sondern in der Bar.

Seenotrettungsübung in der Bar

Niemand überprüft, ob alle erschienen sind. Es gibt keine ausreichenden Sicherheitseinweisungen. Während der gesamten Reise erleben wir nicht, dass eines der Rettungsboote zum Test heruntergelassen wird.

Im Oktober 2011 ahnen wir noch nicht, welche Folgen das schlampige Sicherheitsmanagement für die Passagiere der Costa Concordia im Januar 2012 haben wird. Immerhin scheint das Personal auf der Allegra nicht ganz so unfähig zu sein, beim Maschinenraumbrand im Februar 2012 wird immerhin ein Generalalarm ausgelöst und das Schiff wird mit einsatzbereiten (ausgeschwenkten) Rettungsbooten zu den Seychellen geschleppt.

Die Seenotrettungsübung hatte einen Erfolg: Wir konnten das Ablegen nicht beobachten. Aber bei Costa zählen nicht die maritimen Aspekte einer Kreuzfahrt, sondern die höheren Werte wie gutes Essen, feine Kleidung und Repräsentation. Dafür wird dann an anderen Stellen gespart.

Während der Fahrt durch die Lagune stehen wir auf den Außendecks.

Ausfahrt durch die Lagune von Venedig

Es erfolgt sogar eine touristische Ansage über den Lautsprecher, um uns die Schönheiten der Stadt nahezubringen. Leider nervt es, wenn wir den gleichen Text in Italienisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Englisch hören müssen, das bekommen die nie synchron zu den draußen vorbeiziehenden Sehenswürdigkeiten gesprochen.

Markusplatz

Waren wir wirklich heute Vormittag in diesem Gewühl?

Touristen-Wuhling auf dem Markusplatz

An der Ausfahrt der Lagune sehen wir, dass das Projekt "Mose" schon gewaltige Fortschritte gemacht hat.

Mose - Hochwasserschutz für Venedig

In Punta Sabbioni stehen wieder Wohnmobile auf dem kostenlosen Stellplatz, den auch wir schon mehrfach genutzt haben.

Wohnmobilstellplatz an der Lagune in Punta Sabbioni

Die Koffer sind inzwischen auch eingetrudelt. Nun kommt der Höhepunkt des Abends: das Essen!

Wir werden wie bei Costa üblich platziert. Die Kellner beweisen aber ein gutes Händchen, denn wir bekommen sehr nette Tischnachbarn, mit denen wir uns wirklich jeden Abend angeregt über die Erlebnisse des Tages unterhalten können. Auch die Bedienung ist perfekt.

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