Familie Riechen - Törnbericht Baser 2007
 

Himmelfahrt auf Berlins Wasserstraßen

Das Hausboot Baser hat uns im letzten Sommer so gut gefallen, dass wir es auch dieses Jahr Himmelfahrt wieder chartern. Nun fahren wir mit zwei Familien (4 Erwachsene und 4 Kinder).
Wir hängen unser Porta-Bote als Fluchtmöglichkeit an, falls es jemandem zu eng wird. :-)

Kirsten sortiert die Verpflegung ein, das ist eine Herausforderung bei 8 Personen...

Dann fahren wir los, um den schönen Abend noch zu nutzen. Nach wenigen Metern erreichen wir die Schleuse Fürstenwalde, dann geht's noch ein Stück Spreeabwärts.

Unser Beiboot verfolgt uns. Wir wollen es beim Schleusen nicht hinten dranhängen, weil wir fürchten, dass es durch die Strömung herumtreibt. Dann würde die Schraube des Außenborders hässliche Schrammen verursachen.

Nach 6 km legen wir an der Mauer der ehemaligen Schleuse "Große Tränke" an. Ein freundlicher Nachbar weist uns aber darauf hin, dass dieses Gelände gesperrt ist.

Von Land aus sehen wir dann auch das Schild, eine Ausschilderung von der Wasserseite fehlt. Die Wasserschutzpolizei soll angeblich hier öfter kassieren kommen.

Wir verholen um 30m, um außerhalb des gefährlichen Bereichs an der gleichen Spundwand zu liegen.

Leider fehlen hier Poller, wir nutzen die Entwässerungslöcher zum durchfädeln der Festmacher.

Am nächsten Morgen fahren wir die restlichen langweiligen Kilometer Kanal. Die Schleusung in Wernsdorf verläuft problemlos.

Mittags ankern wir auf dem Seddinsee, dann geht es weiter auf der Dahme und der Spree ins Zentrum.

Es folgt der obligatorische Stadtbummel durch Bärlin.

Wir liegen diese Nacht wieder ruhig am 24-Stunden-Anleger hinter dem Historischen Hafen an der Fischerinsel.

Am nächsten Morgen besichtigen wir das Zentrum Berlins vom Boot aus. Gleich an der Ausfahrt des Historischen Hafens müssen wir mit zwei Ausflugsschiffen durch die Mühlendammschleuse.

Für unser Beiboot haben wir jetzt eine "schleusenfeste" Art der Befestigung gefunden, so kann es sich nicht mehr drehen.

Die Schleusung geht schnell, wir können uns in die Reihe der Hauptstadtbesichtigungsschiffe einsortieren.

Wir sind uns nicht sicher, ob wir nun eine Brückenfahrt, ...

 

... eine City-Fahrt, ...

 

... oder eine Architektur-Fahrt unternehmen.

Live kann man sich einen Teil des Spreebogens auch vom SoftEd Trainingscenter Berlin aus anschauen, dort hängt eine Webcam in der Cafeteria.. Die Perspektive von der Wasseroberfläche ist etwas anders:

Das folgende Bild zeigt sehr demonstrativ Legislative (Bundestag) und Executive (Wasserschutzpolizei), letztere sorgt durch ihr Erscheinen schlagartig bei allen Booten für eine Geschwindigkeitsreduktion auf die vorgeschriebenen 9 km/h.

 

Es herrscht dichter Verkehr auf dem Wasser, manchmal kommt es uns unheimlich vor, wenn so ein großer Ausflugskahn auf uns zu dreht.

 

Erichs Lampenladen, ähm der "Palast der Republik" wird immer noch zerteilt. Zum Glück ist die Sperrung für Sportboote ohne Funk aufgehoben.

Nun haben wir genug Kultur gesehen. Wir fahren zurück. Bei diesem schönen Wetter machen wir nun noch eine "Seenrundfahrt". Ziel ist der Dämeritzsee bei Erkner. Wir fahren durch den Müggelsee und an Neu-Venedig vorbei, das wir schon von früheren Törns kennen.

Vom Ankerplatz aus können wir mit dem Beiboot Runden drehen, die maximal zulässigen 25 km/h passen genau.

Am Samstag fahren wir durch den Gosener Kanal, über Seddinsee und Zeuthener See nach Niederlehme. An der dortigen Tankstelle kassiert gerade die Wasserschutzpolizei größere Mengen 5 € - Scheine ein. Wir helfen den Verkehrssündern beim Geldwechseln. Es ist wirklich unzweckmäßig, mit so schnellen Fahrzeugen um Berlin herum zu düsen. Hier sind maximal 25 km/h in der Seemitte zulässig. Die Elbe ist empfehlenswerter, da herrscht meist freie Fahrt. Nur im Stadtzentrum von Dresden vor dem Terrassenufer gibt es eine Beschränkung. Aber nicht auf 9 km/h wie in Berlin, sondern auf 25 km/h!

Auf dem Zeuthener See wird geankert und gebadet.

Leider müssen wir das Boot am Sonntagnachmittag wieder abgeben, also fahren wir die sehr interessante, geradlinige, dreistündige Tour durch den Oder-Spree-Kanal zurück nach Fürstenwalde.

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