Flusskreuzfahrt mit der MS Sans Souci im März 2019

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Oderabwärts

Oderabwärts

Am nächsten Morgen können wir den "Hafen" Steinau in voller Schönheit bewundern und auch fotografieren.

Hafen Steinau

Hier ist es perfekt für Paddler, es gibt eine Schutzhütte, einen kleinen Steg zum Aussteigen, Kirche, Gaststätte, Informationen und Bäume. Außerdem gibt's ein wenig Schiffs-Schrott, der hier mit einer Wäscheleine zusammengeknotet und am Ufer befestigt wurde.

Sportboote in Steinau

Für einen Mumienfrachter - ähm Flusskreuzfahrtschiff ist der Hafen eher ungeeignet. Über Nacht ist der Pegel gesunken und jetzt liegen wir mit leichter Steuerbord-Schlagseite im Schlamm fest.

MS Sans Souci hat Schlagseite im Hafen Steinau

Das Problem ist aber lösbar. Käpt'n Grunewald hat ein überdimensioniertes Bugstrahlruder einbauen lassen, damit er die künftige Sicherheitsanforderung erfüllt: "Ein Flusskreuzfahrtschiff muss zwei unabhängige Maschinenräume haben, in jedem dieser Maschinenräume muss genügend Leistung vorhanden sein, um das Schiff 5 km in stehendem Wasser bewegen zu können." Bei Ausfall der Hauptmaschinen hinten würde also die MS Sans Souci mit dem Bugstrahlruder weiter rudern.

Genau das soll uns jetzt aus dem Schlamm befreien. Für den Paddler-Steg ist das nicht so toll.

Schlammförderung per Bugstrahler

Noch etwas Schub mit den Hauptmaschinen....

Volle Kraft voraus

... und schon sind wir frei. Leider auch der Schiffsschrott, der nun im Hafen treibt. Also wird das Beiboot ausgesetzt und eine schöne feste Leine spendiert.

treibender Schiffsschrott

Nun kann's mit einiger Verzögerung losgehen. Wir bewundern wieder die Natur, diesmal einen Seeadler.

Seeadler

Dann wird's plötzlich eng. Gegenverkehr! Das erste andere Schiff seit Tagen! Die MS Johannes Brahms will nach Brelsau. Hoffentlich haben sie keinen Halt in Steinau geplant.

MS Johannes Brahms

In Glogau freut sich die Mannschaft wieder über die idiotische EU-geförderte Steganlage.

Marina Glogau

Sogar der Koch muss mit anpacken, um die Gangway hinzubasteln.

Idiotische Steganlage in der Marina Glogau

Beuthen sehen wir diesmal zwar bei Tageslicht, aber nur im Vorbeifahren.

Beuthen

Aus dem Steuerhaus erscheint die Oder ziemlich schmal. Käpt'n Grunewald hat damit aber keine Probleme. Der Heimathafen der MS Sans Souci ist Peissen an der Saale, da ist es auch nicht breiter. Er meint, dass auf dem Rhein oder der Donau jeder fahren kann. Dorthin geht's auch mit der MS Sans Souci, aber erst später im Jahr, wenn Oder und Elbe kaum noch Wasser haben.

Steuerhaus MS Sans Souci

Das Highlight des Tages ist abends das Kapitänsdinner. Die Küche war schon auf der gesamten Tour bisher perfekt - wir haben noch nie an Bord so gut gegessen. Nun gibt's zum guten Essen noch ein bisschen Show.

Kapitänsdinner

Kapitänsdinner

Die Nacht verbringen wir in Crossen an Dalben ohne Landgangsmöglichkeit. Das ist aber kein Problem, wir können nur noch in die Kajüte kullern.

Am nächsten Morgen starten wir ganz früh vor dem Aufstehen. Als wir endlich munter, mit dem Frühstück fertig und fotografierbereit sind, fahren wir gerade an Lebus vorbei. Es ist Montag und das Wetter hat heute schlechte Laune. Wahrscheinlich muss es diese Woche arbeiten gehen. Wir haben noch Urlaub.

Lebus

Auch das Wasser- und Schifffahrtsamt arbeitet. Steine werden in die Oder gekippt. Wahrscheinlich sollen das neue Buhnen werden.

Buhnenbau

Schlepper Alligator ist unterwegs, um mehr Steine zu holen.

Buhnenbau

Groß Neuendorf kommt in Sicht und das Wetter hat sich an den Montag gewöhnt.

Groß Neuendorf

Wir legen wieder im Hafen an, um die Busfahrer auszuladen. Käpt'n Grunewald steuert wie immer beim Anlegen außen und unterhält sich währenddessen mit den gerade neben ihm stehenden interessierten Passagieren.

Anlegen in Groß Neuendorf

Bei der Weiterfahrt treffen wir dann das verpeilte Peilschiff Elbegrund. Das ist heute sehr verpeilt, denn hier kann es keinen Elbegrund peilen, sondern nur einen Odergrund. Aber vielleicht hat seine Anwesenheit auf der Oder auch einen anderen Grund.

Peilschiff Elbegrund

In Hohensaaten biegen wir in den Kanal zur Schleuse ein. Ab hier schwimmen wir wieder in Havel-Wasser.

Abzweig Hohensaaten

Wir müssen uns nicht mal einen guten Startplatz sichern, das Tor ist offen und wir haben Doppelgrün.

Schleuse Hohensaaten

Das Schleusentor ist mächtig gewaltig.

Untertor Hohensaaten

Je nach Wasserstand muss es 'ne Menge abhalten, damit die Oder nicht rückwärts ins Oderbruch fließt.

Schleuse Hohensaaten

Hohensaaten selbst ist ein sehr sehr ruhiger Ort. Wir finden nichts, was eine Besichtigung wert wäre.

Hohensaaten

Dann geht's weiter nach Niederfinow. Hier hätten wir gern alles ganz genau besichtigt, aber leider können wir vor dem Hebewerk nicht anlegen. Schade.

Schiffhebewerk Niederfinow

Die Fahrt am nächsten Tag auf dem Oder-Havel-Kanal ist so entspannt, dass wir glatt vergessen haben, Fotos zu machen. Abends legen wir in Tegel an, schlafen noch eine Nacht auf dem Schiff und dann geht's nach Hause.

Diese Tour mit der MS Sans Souci war auf jeden Fall unsere schönste Flusskreuzfahrt und insgesamt die Kreuzfahrt mit dem besten Essen.

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